Windmühlenmesser

Das Team von Windmühlenmesser sagt, dass die menschliche Arbeit für viele Vorgänge unverzichtbar ist. Denn kaum ein Werkzeug ist flexibler, lernfähiger und sensibler als die menschliche Hand. Vor allem dann, wenn es um außergewöhnliche Messer geht.


Der Schliff

Windmühlenmesser werden heute noch nach dem Prinzip des “Solinger Dünnschliffes” gefertigt. Dabei wird der Schliffwinkel, anders als heute üblich, weit oben angesetzt. Die Klinge wird dünn geschliffen und läuft schlank und sehr spitz auf die Schneide zu. Das Ergebnis zeigt sich in der besonderen Schärfe und Schnitthaltigkeit. 

Der Walkschliff gehört zu den traditionellen Schliffarten Solingens und wird nur noch in dieser Manufaktur angewandt. Messer mit diesem Schliff haben eine sogenannte “ballige” Geometrie. Diese Form bietet hohe Stabilität und gleichzeitig eine überaus dünn und fein ausgeschliffene Schneide.


Das Pließten und das Blaupließten

Pließten bedeutet “Feinschleifen”. Hierbei wird die Klinge mittels einer Schmirgelpaste auf rotierenden Leder- oder Filzscheiben von Schleifspuren befreit. Außerdem werden kleine Unebenheiten korrigiert und der Schliffwinkel noch etwas schmaler gezogen. 

Das Pließten wird in unterschiedlichen Stufen durchgeführt, “Feinpließten” und "Blaupließten". Blaupließten stellt die höchste Stufe dar. Solche Klingen erkennt man an ihrem bläulich bis regenbogenfarbenen Schimmer.


Die Nagelprobe

Die Schärfe der Windmühlenmesser zeigt sich bei der sogenannten “Nagelprobe”. Bei leichtem Druck auf den Daumennagel oder einen eisernen Prüfring erhebt sich nur bei der fein und dünn ausgeschliffenen Klinge eine kleine Wölbung an der Schneide. Dies ist ein besonderes Qualitätszeichen der “Windmühle”. Jedes Windmühlenmesser wird während seines Entstehens zweimal dieser Kontrolle unterzogen.


Das Reiden

Unter “Reiden” versteht man das Zusammenfügen von Klinge und Griff mit Hilfe von Nieten. Das Endstück der Klinge mit den Löchern für die Nieten wird in den Griff eingepasst, sodass die Bohrlöcher in die Klinge und Griff exakt übereinander liegen. Nach der Auswahl der richtigen Hohl- und Stiftnieten, werden diese mit Hammerschlägen durch das Holz und den Stahl hindurch ineinandergetrieben. 


Das Ausmachen und das Abziehen

Auf einem groben Schleifband werden Unebenheiten und die Spuren des Reidens entfernt. Auf einem feinen Band wird der Griff fertig geformt und die Oberfläche anschließend verfeinert. 

Der letzte Schritt ist das Abziehen. Dabei wird der durch die vorherigen Schärfprozesse vorbereitete spitze Schliffwinkel zu einer einheitlichen Linie geschlossen. Je feiner und glatter der Abzug ist, desto schärfer ist das Messer.


Die Windmühlenmesser